Ein repräsentativer Teil der Mitglieder der Bietergruppe meldet auf freiwilliger Basis seine Handelsgeschäfte in Bundeswertpapieren (Bubills, Schätze, Bobls, Bunds, Grüne und inflationsindexierte Bundeswertpapiere) – kategorisiert nach gehandeltem Bundeswertpapier-Typ, nach Region und Institutionsform des Handelspartners. Anhand der Handelsvolumina und Nettopositionen lassen sich daraus grobe Strukturen des Sekundärmarktgeschäfts erkennen.
Das Bruttohandelsvolumen ergibt sich aus der Addition der gemeldeten Verkaufs- und Kaufvolumina der Mitgliedsbanken. Das Netto-Handelsvolumen ist der Saldo aus Verkäufen minus Kaufvolumen.
So entspricht bspw. eine Nettoposition von -22 Mrd. Euro ggü. Brokern einer um 22 Mrd. Euro höheren Summe von Käufen der Bieterbanken bei Brokern als Verkäufen an Broker. Die hier veröffentlichten Handelsdaten sind vorläufig, da verspätete Nachmeldungen zu Korrekturen führen können.
Handelsvolumen im Vergleich 1. Halbjahr 2025 vs. 1. Halbjahr 2024
| Mrd. € | 01/2024 | 01/2025 |
|---|---|---|
| (Brutto-)Handelsvolumen | 3.635 | 3.683 |
| Netto-Handelsvolumen | 171 | 110 |
Das erste Halbjahr 2025 setzt mit 3.683 Mrd. € den 2020 begonnenen Aufwärtstrend bei den Handelsumsätzen erster Halbjahre fort. Allerdings macht der Zuwachs von rund 47 Mrd. € gegenüber dem Halbjahr 2024 nur marginale 1 % aus. Viel stärker nahm auf Halbjahresbasis das ausstehende Nominalvolumen der Bundeswertpapiere (exklusive Eigenbestand des Bundes) um 4 %. auf rund 1.711 Mrd. € zu.
Wesentliche Faktoren für die seit 2022 deutlich stärkeren Handelstätigkeiten sind:
das bisher höchste und weiterhin absehbar ansteigende ausstehende Volumen an Bundeswertpapieren
der signifikante Anstieg der Renditen
die Verschiebungen in der Halterstruktur der Bundeswertpapiere zugunsten zinssensitiverer und handelsfreudigerer Investoren - insbesondere bedingt durch das 2022 begonnene Zurückfahren der beiden EZB-Kaufprogramme.
Traditionell führen die Urlaubsmonate im Sommer sowohl zu geringerer Emissions- als auch Handelstätigkeit in der zweiten Jahreshälfte. Daher werden die Handelsumsätze der ersten Halbjahre miteinander verglichen.
Nettohandelsvolumen
Weniger Nettokäufe als im ersten Halbjahr 2025 (110 Mrd. €) wurden zuletzt im ersten Halbjahr 2020 (105 Mrd. €) getätigt. Obwohl das mit den Nettokäufen stark korrelierte Emissionsvolumen im Vergleich der ersten Halbjahre 2024 und 2025 nur um ca. 10 % auf rund 212 Mrd. € abnahm, fielen die Nettokäufe um 36 % - ein Beleg dafür, dass vom Bankensektor und hier insbesondere bei den darin enthaltenen Banken der Bietergruppe, ein signifikanter Teil des Emissionsvolumens absorbiert wurde.
Finanzierungsinstrumente 1. Halbjahr 2025
Handelsvolumen - Instrumente
10-jährige Bundesanleihen sind seit Statistikbeginn in 2005 das mit Abstand am intensivsten gehandelte Bundeswertpapier. Im Halbjahresvergleich 2024 - 2025 legte der Handel mit ihnen um fast 15 % zudem unter allen Bundeswertpapieren am dynamischsten zu. Ein Anstieg um 12 % verhalf den 15-jährigen Bundeswertpapieren zu einem neuen Rekordwert – eine Zunahme um 8 % den Bundesschatzanweisungen immerhin zum drittbesten Handelsergebnis der Statistik. Leicht rückläufig entwickelten sich hingegen die Umsätze in den 30-järigen Bundesanleihen. Ausgehend von dem außergewöhnlich hohen Handelsvolumen des Vorjahreshalbjahrs reichte ein Rückgang um 3 % trotzdem noch für das drittbeste Ergebnis der Zeitreihe. Von Höchstständen kommend, gaben die Umsätze Bundesobligationen (-6 %), grünen Bundeswertpapiere (-9 %) und 7-jährigen Bundesanleihen (-26 %) nach. Wobei zu bedenken ist, dass im ersten Halbjahr 2025 keine Emissionen im siebenjährigen Segment mehr stattfanden und das Emissionsvolumen der Grünen Bundeswertpapiere 2025 erstmals niedriger ausfallen wird. Unter ähnlichen Rahmenbedingungen nahm auf Halbjahresbasis auch der Handel mit inflationsindexierten Bundeswertpapieren um 20 % auf den drittniedrigsten Stand der Historie ab. Diese werden jedoch schon seit 2024 nicht mehr begeben. Mit 26 % hatten die Unverzinslichen Schatzanweisungen den stärksten Rückgang zu verzeichnen. Von ihnen werden im Ganzjahresvergleich 2025 jedoch nur etwa 20 % weniger emittiert.
| Brutto-Handel (in Mrd. €) | 1/2024 | 1/2025 |
|---|---|---|
| Bobl | 769 | 725 |
| Bubill | 328 | 242 |
| Bund7 | 142 | 105 |
| Bund10 | 1.272 | 1.459 |
| Bund15 | 103 | 116 |
| Bund30 | 409 | 397 |
| Green | 60 | 54 |
| ILB | 37 | 30 |
| Schatz | 516 | 556 |
Netto-Handelsvolumen - Instrumente
Das Jahr ihres fünfjährigen Jubiläums begehen die Grünen Bundeswertpapiere mit ihren höchsten Nettokäufen eines Halbjahres von fast 8 Mrd. € . Zugleich bescheren ihnen die Investoren damit unter allen Bundeswertpapieren den um 48 % stärksten Anstieg der Nettokäufe. Ebenso deutlich besser gefragt (+24 %) waren mit Nettokäufen von mehr als 5 Mrd. € die 15-jährigen Bundesanleihen. Nettokäufe 30-jähriger Bundesanleihen legten 16 % auf einen neuen Höchstwert über 14 Mrd. € zu. Zu Einbußen bei den Nettokäufen um 41 bis 43 % kam es hingegen für Unverzinsliche Schatzanweisungen auf 43 Mrd. € , Bundesschatzanweisungen auf 15 Mrd. € sowie inflationsindexierten Anleihen auf weniger als eine Mrd. € . Fast halbiert haben sich im ersten Halbjahr 2025 per Saldo die Nettokäufe zehnjähriger Bundesanleihen (13 Mrd. € ). Bundesobligationen (10 Mrd. € ) wurden in um 54 % geringeren Umfang gekauft. Die im ersten Halbjahr nicht mehr emittierten 7-jährigen Bundesanleihen büßen im Nettoabsatz fast 60 % auf weniger als 2 Mrd. € ein.
| Netto-Handel (in Mrd. €) | 1/2024 | 1/2025 |
|---|---|---|
| Bobl | 22 | 10 |
| Bubill | 72 | 43 |
| Bund7 | 4 | 2 |
| Bund10 | 25 | 13 |
| Bund15 | 4 | 5 |
| Bund30 | 12 | 14 |
| Green | 5 | 8 |
| ILB | 1 | > 0 |
| Schatz | 26 | 15 |
Institutionen 1. Halbjahr 2025
Handelsvolumen - Institutionen
Mit Abstand am stärksten stieg bei den Kontrahenten der Handel mit Pensionsfonds, deren Umsätze fast 54 % über dem ersten Halbjahr 2024 lagen – auf einem Niveau, das zuletzt 2011 erreicht wurde. Weniger deutlich zogen die Handelsvolumen mit Brokern, also insbesondere der anonyme Handel über elektronische Handelsplattformen, um 14 % an. Erstmals seit 2021 lösten damit die Broker die Asset Manager als umsatzstärkste Kontrahenten ab, deren Handel um 8 % auf ein immer noch vergleichsweise hohes Volumen sank. Versicherungen handelten 11 % mehr, Zentralbanken rund 5 %. Geringfügig um jeweils 3 % reduzierten die Banken und Hedgefonds ihre Handelsaktivitäten, wenngleich Hedgefonds im ersten Halbjahr 2025 lediglich auf das dritthöchste Niveau ihrer Historie zurückfielen. Sonstige Investoren, im Wesentlichen nicht-finanzielle Unternehmen und Privatanleger, engagierten sich 20 % weniger im Handel mit Bundeswertpapieren.
| Brutto-Handel (in Mrd. €) | 1/2024 | 1/2025 |
|---|---|---|
| Asset Manager | 954 | 875 |
| Banken | 691 | 670 |
| Broker | 945 | 1.074 |
| Hedgefonds | 581 | 567 |
| Pensionsfonds | 43 | 67 |
| Sonstige | 43 | 34 |
| Versicherungen | 22 | 25 |
| Zentralbanken | 355 | 371 |
Netto-Handelsvolumen - Institutionen
Trotz deutlich rückläufiger Bruttohandelsumsätze steht bei den Nettokäufen der Sonstigen Investoren mehr als eine Verdoppelung auf über 5 Mrd. € zu Buche. Dagegen wirkt die Zunahme der Käufe durch Banken mit 37 % weniger dynamisch, stellt für sie aber mit einem Volumen von mehr als 48 Mrd. € eine neue Bestmarke dar. Schon zum zweiten Halbjahr 2024 gelang es ihnen erstmals seit 2021 wieder, die Asset Manager als zweitwichtigste Nettokäufer abzulösen. Ihren Vorsprung konnten die Banken im ersten Halbjahr 2025 dank 18 % schwächerer Nettokäufe der Asset Manager in Höhe von 31 Mrd. € weiter auszubauen. Auch Versicherungen reduzierten ihre Käufe per Saldo um 33 % auf 3 Mrd. € und damit ein historisch noch immer erhöhtes Niveau. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 gingen auch die Nettokäufe der Zentralbanken mit 43 % deutlich zurück: 54 Mrd. € sichern ihnen jedoch den in der Statistik bis auf wenige Ausreißer verteidigten Titel der wichtigsten Käufer. Pensionsfonds, die seit dem zweiten Halbjahr 2019 stabil auf einem Niveau von teils deutlich über 3 Mrd. € kaufen, erwarben mit 4 Mrd. € im ersten Halbjahr 2025 netto, 65 % weniger als noch vor Jahresfrist. Nachdem Hedgefonds noch im ersten Halbjahr 2023 die Rekordsumme von fast 54 Mrd. € erwarben, kehrten sich Käufe von 33 Mrd. € im zweiten Halbjahr 2024 nun im ersten Halbjahr in marginale Nettoverkäufe von weniger als 1 Mrd. € um.
| Netto-Handel (in Mrd. €) | 1/2024 | 1/2025 |
|---|---|---|
| Asset Manager | 38 | 31 |
| Banken | 35 | 48 |
| Broker | -29 | -36 |
| Hedgefonds | 14 | < 0 |
| Pensionsfonds | 12 | 4 |
| Sonstige | 3 | 5 |
| Versicherungen | 5 | 3 |
| Zentralbanken | 95 | 54 |
Regionen 1. Halbjahr 2025
Handelsvolumen - Regionen
Die sonst deutlich unterrepräsentierten Regionen mit vergleichsweise stark schwankenden Engagements im Handel mit Bundeswertpapieren sorgen im ersten Halbjahr 2025 für die höchsten Zuwächse. So verdoppelten sich die Umsätze mit afrikanischen Investoren fast, der Handel mit arabischen Kontrahenten erreicht mit einem Zuwachs von 36 % gegenüber dem Halbjahr 2024 ein Allzeithoch. In Relation zu allen anderen Regionen wurden noch nie so viele Umsätze mit arabischen Ländern getätigt In Europa, sowohl innerhalb des Euroraums, als auch mit dem übrigen Europa, stiegen die Umsätze um jeweils 5 %. Während 1,7 Billionen € für das übrige Europa als handelsstärkste Region eher ein durchschnittlicher Wert sind, bedeuten die 1,2 Billionen €für den Euroraum als zweitstärkste Handelsregion auch das zweithöchste Umsatzvolumen der Statistik. Auch hier wurde anteilig noch nie zuvor so viel innerhalb des Euroraums gehandelt. Ein ebenso moderater Rückgang zeigt sich bei den Handelsaktivitäten mit Amerika, die um 10 % auf das fünfthöchste Niveau der Zeitreihe sinken. 17 % niedriger ausfallende Umsätze im ersten Halbjahr 2025 reichen für asiatische Investoren jedoch nur für einen Platz im historischen Mittelfeld.
| Brutto-Handel (in Mrd. €) | 1/2024 | 1/2025 |
|---|---|---|
| Afrika | 1 | 3 |
| Amerika | 631 | 569 |
| Arabische Staaten | 23 | 31 |
| Asien | 236 | 196 |
| Euroraum | 1.122 | 1.182 |
| übriges Europa | 1.622 | 1.702 |
Netto-Handelsvolumen - Regionen
Fast schon erwartungsgemäß schlägt der Ausfall der Hedgefonds als Nettokäufer auch in der regionalen Analyse durch, jedoch mit Nettoverkäufen amerikanischer Kontrahenten von fast 5 Mrd. € noch deutlich ausgeprägter, nach noch 10 Mrd. € Nettokäufen zum Vorjahreshalbjahr. Genau umgekehrt stehen die Vorzeichen bei den arabischen Kontrahenten, die 1 Mrd. € Nettoverkäufe im ersten Halbjahr 2024 ein Jahr später in über eine 1 Mrd. € Nettokäufe drehen. Zusammen mit afrikanischen Kontrahenten, die seit Ende 2020 per Saldo konstant weniger als 1 Mrd. € kaufen sind dies in Relation zu allen anderen Regionen jedoch nur Marginalien. Anders als es der rückläufige Bruttohandel vermuten ließe, katapultieren 75 % höhere Nettokäufe asiatischer Kontrahenten diese mit 36 Mrd. € auf Platz zwei der bedeutendsten Nettokäufer im ersten Halbjahr 2025. Ein anderes Bild zeigt sich in Europa, den beiden traditionell stärksten Käuferregionen, wo die Nettokäufe im Euroraum um 18 % auf 52 Mrd. € sinken und aus dem übrigen Europa sogar 68 % niedrigere Nettokäufe gemeldet werden. Während der Halbjahreswert 2025 für den Euroraum gerade noch unter die Top Ten der Zeitreihe fällt, rutscht er mit 25 Mrd. € für das übrige Europa, das die letzten beiden Jahre noch in Rekordhöhe kaufte, in die „Last Ten“ der gesamten Zeitreihe,
| Netto-Handel (in Mrd. €) | 1/2024 | 1/2025 |
|---|---|---|
| Afrika | 1 | > 0 |
| Amerika | 10 | -5 |
| Arabische Staaten | -1 | 1 |
| Asien | 21 | 36 |
| Euroraum | 63 | 52 |
| übriges Europa | 78 | 25 |